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Urban Authenticity

Creating, Contesting, and Visualising the Built Heritage in European Cities since the 1970s

Projektleitung im IRS: Prof. Dr. Christoph Bernhardt

Projektteam:  Dr. Daniel Michael Hadwiger

Verbundpartner: Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (Koordination), Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam e.V. (ZZF), Institut für Zeitgeschichte, München-Berlin (lfZ), Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft, Museumsverband des Landes Brandenburg e.V.

Förderorganisation: Leibniz-Gemeinschaft

Laufzeit: 06/2020 - 05/2024

 

Projektwebseite: Urban Authenticity

Wie gehen wir mit dem Bauerbe in unseren Städten in Europa um? Was sagt die Inwertsetzung des Barocks oder die Zerstörung der Nachkriegsarchitektur über eine Stadtgesellschaft aus? Das Forschungsprojekt „Urban Authenticity: Creating, Contesting, and Visualising the Built Heritage in European Cities since the 1970s“ untersucht, wie seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute in europäischen Stadtgesellschaften über öffentliche Debatten, mediale Präsentationen und städtebauliche Praktiken bestimmte Teile des Bauerbes in Wert gesetzt und „authentisiert“ wurden.

Die Debatten um ein „authentisches“ Bauerbe werden anhand von vier Fallbeispielen in Städten der Bundesrepublik, der DDR, Polens und Frankreichs untersucht: Nürnberg, Potsdam, Szczecin und Marseille. Das Teilprojekt Marseille wird am IRS durchgeführt.„Authentizität“ als scheinbar „echte“, „reine“ und „wahre“ Eigenschaft von Personen, Objekten und Praktiken ist in den letzten Jahrzehnten zu einem wichtigen öffentlichen Diskurs geworden.

Humboldt Forum, Ansicht Nord-West, 2022 (Foto: Tobias Rinke)

Blick auf das Nikolaiviertel, 2022 (Foto: Tobias Rinke)

Die Frage nach Authentizität löst zahlreiche Debatten über den Umgang mit dem kulturellen Erbe und kulturellem Wandel aus und wurde zu einem zentralen Forschungsfeld in den Geisteswissenschaften. Bei der Rekonstruktion von Gebäuden und Stadtvierteln entzündeten sich nicht nur mit der „Neuen Altstadt“ in Frankfurt a.M., sondern in vielen europäischen Stadtgesellschaften politische Konflikte: von Dresden über Berlin und Potsdam sowie in europäischen Städten wie Mostar, Riga, Sarajevo und Vilnius. Zivilgesellschaftliche Gruppen, staatliche Akteure und Expert*innen diskutierten intensiv über Projekte zur Rekonstruktion historischer Gebäude und Stadtviertel. Dieses Forschungsprojekt ist das erste, das systematisch die Muster solcher Diskurse in einer transnationalen historiographischen Perspektive analysiert. Im Zentrum der Untersuchung stehen öffentliche Debatten und Praktiken von Bürgerinitiativen, Stadtverwaltungen und weiteren Akteuren im Spannungsfeld von Baupolitik, Tourismus und Migration seit den 1970er Jahren.

Besondere Aufmerksamkeit erhalten Bildquellen zur Erforschung des visuellen Gedächtnisses bei der Authentisierung des Bauerbes. Rund 200 Darstellungen (Fotographien, Gemälde, Broschüren) der Region Berlin-Brandenburg werden daher auf einer eigenen Website vorgestellt und mit ausgewählten visuellen Quellen der vier Teilprojekte in einen europäischen Kontext in Bezug gesetzt.

Das Forschungsprojekt „Urban Authenticity“ wird von fünf Institutionen gemeinsam bearbeitet: dem Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) als koordinierendes Institut, dem Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam e.V. (ZZF), dem Institut für Zeitgeschichte, München-Berlin (lfZ), dem Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft und dem Museumsverband des Landes Brandenburg e.V. Das Projekt wird von der Leibniz-Gemeinschaft finanziert für eine Laufzeit von Juni 2020 bis Mai 2024.

Kino International, Berlin, 2022 (Foto: Tobias Rinke)