Zwangsräume. Antisemitische Wohnungspolitik in Berlin 1939–1945
Metropol Verlag
376 Seiten
130 Abbildungen
erschienen Oktober 2024
ISBN 978-3-86331-770-6

Ab 1939 musste fast die Hälfte der jüdischen Bevölkerung Berlins ihre Wohnungen verlassen und umziehen. Jüdinnen und Juden wurden zur Untermiete in Wohnungen eingewiesen, in denen bereits andere jüdische Mieter:innen lebten. Zumeist waren die Zwangswohnungen der letzte Wohnort vor ihrer Deportation und Ermordung. Ein partizipatives Projekt hat die Geschichte dieser Zwangsräume untersucht und in einer Online-Ausstellung veröffentlicht. Das vorliegende Buch ergänzt die Ausstellung mit Hintergrundtexten zum historischen Kontext, zu den involvierten Stellen und zur Struktur und Umsetzung des Systems der „Judenhäuser“ und „Judenwohnungen“. Einzelne Wohnungen und ihre Bewohner:innen werden beispielhaft in den Blick genommen. Zudem wird die Situation in anderen Städten betrachtet. Werkstattberichte geben einen Einblick in die Auswertung von Quellen, in die Entwicklung der Ausstellung und in die begleitende Öffentlichkeitsarbeit. Ein Kapitel widmet sich zudem den Herausforderungen und Potenzialen einer 3D-Rekonstruktion solcher jüdischer Zwangsräume, die im Rahmen eines Teilprojektes für die Ausstellung im Foschungsscherpunkt 3 am IRS modelliert wurden.
Herausgegeben von Akim Jah und Christoph Kreutzmüller im Auftrag des Aktiven Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e. V. und der Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin
Redaktion: Julia Chaker und Alexander Paulick